Der Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann, wurde am 10.04. 1755 in Meißen geboren. Er studierte Medizin in Leibzig. War aber sehr schnell unzufrieden mit den damaligen medizinischen Behandlungsmöglichkeiten. Diese fügten, seiner Ansicht nach den Menschen mehr Schaden zu, als dass sie ihn heilten. Er hat sich deshalb aus der Patientenarbeit zurückgezogen und als Übersetzter medizinischer Schriften gearbeitet. Bei einer Arbeit über Chinarinde, die damals das gängige Medikament für Malaria war, stieß er auf interessante Beobachtungen und hat im Selbstversuch Chinarinde eingenommen. Er stellte fest, dass er durch die Einnahme Malariasymptome entwickelte. Was für ihn erst mal ein Paradoxon war – wie kann ein Mittel, das als Vergiftungserscheinung Malariasymptome hervorruft, die Malaria Krankheit heilen? Die Entdeckung hat ihm keine Ruhe gelassen und er hat noch viele andere Stoffe, darunter viele Gifte (Arsen, Quecksilber, Tollkirsche, Opium) getestet, und immer wieder kam er zu demselben Ergebnis:
Menschen, deren Krankheitssymptome den Vergiftungssymptomen eines Stoffes ähneln, können genau durch diesen Stoff geheilt werden.

Ein Beispiel:
Wenn ein gesunder Mensch Tollkirsche (Belladonna) einnimmt kann er folgende Vergiftungserscheinungen bekommen:

erweiterte Pupillen, starke Erregung und Gereiztheit, Verwirrung, Hautrötung, Hitzegefühl, starke Kopfschmerzen, Geräusch und Lichtempfindlichkeit, Atem und Pulsbeschleunigung.
Diese Symptome weist zum Beispiel ein Mensch auf, der an einer Hirnhautentzündung erkrankt ist. Nach Hahnemann wird diesem Kranken das Potenzierte Belladonna heilen.

Damit war das Ähnlichkeitsprinzip entdeckt. Homöopathie heißt wörtlich übersetzt: ähnliches Leiden.

Hahnemann prüfte zusammen mit anderen interessierten Ärzten und Freunden, insgesamt 96 verschiedene Substanzen und führte genauestens Buch über die einzelnen wahrgenommenen Symptome. Diese Arzneimittelbilder können wir heute noch wunderbar in der Praxis verwenden.

Bei den Versuchsreihen waren natürlich auch starke Gifte dabei, die man nicht in Urtinktur einnehmen konnte. Diese wurden in verdünnter und verschüttelter Form verabreicht. Bei der medizinische Gabe an kranke Menschen hat Hahnemann festgestellt, dass die am höchsten verdünnten und verschüttelten Arzneimittel die größere Heilkraft entwickeln und die Wirkungsdauer viel länger anhält als weniger „bearbeitete“ Mittel. Die Potenzierung war entdeckt.

Hahnemann forschte sein ganzes Leben mit Leidenschaft, verbesserte und perfektionierte bis ans Ende seines Lebens (1843 in Paris) seine eigene Arbeit.

Bis heute hält sich die Tradition, dass alle Homöopathen an Selbstversuchen teilnehmen. Auf diese Weise entstehen aus bekannten Stoffen immer wieder neue homöopathische Medikamente.

Im Übrigen sind auf diese Weise keine Tierversuche nötig.